7 Tipps deinem Kind einen guten Start in die Nacht zu verschaffen!
Schlafen ist extrem wichtig für jeden von uns.
Unser Körper regeneriert im Schlaf unsere Zellen, unser Immunsystem und baut schädliche Stoffe ab. Schlaf hilft uns lernfähiger, fitter und gesünder zu sein.
Für ein Kind mit Neurodermitis, auch Atopische Dermatitis gilt das natürlich auch.
Was man oft nicht bedenkt, ist wie wenig Kinder, die an Atopischer Dermatitis leiden, besonders während eines Schubs zum wirklich guten Schlafen kommen.
Die Kinder sind abends müde, schlafen ein…
…es juckt, sie kratzen, wachen auf …. und das je nachdem mehrmals die Nacht.
Am nächsten Morgen sind die Kleinen dann natürlich erschöpft und das geht oft jede Nacht so.
Neurodermitis belastet die ganze Familie
Innerhalb kürzester Zeit werden diese nächtlichen Unruhen zur Belastung für die gesamte Familie. Alle hören das Weinen, das Kratzen und sind - auch wenn sie nicht aufstehen und trösten gehen - dadurch ebenfalls in ihrer Nachtruhe mehr oder weniger stark gestört.
Wie schnell das an die Substanz geht, kannst du dir wahrscheinlich vorstellen oder erlebst es gerade hautnah.
Schlafen, ein Grundbedürfnis
Jeder von uns verschläft im Schnitt rund ein Drittel seines Lebens. Das sind zwischen 7 und 9 Stunden pro Tag. Kinder schlafen je nach Alter und Wachstumsphase schon mal 12 bis 14 Stunden.
Deshalb finde ich wenn wir so viel Zeit in einem Zimmer bzw. In weiterer Folge In einem Möbelstück (Bett) verbringen, dann hat es sicherlich unsere Aufmerksamkeit verdient.
Mit ein paar schnellen und einfachen Änderungen, kannst du eine sofortige Besserung in deiner und deines Kindes Schlafqualität herbeiführen.
Schnell & sofort umsetzbar:
1. Lüften
Eine niedrige Zimmertemperatur im Schlafzimmer ist für einen erholsamen Schlaf sehr wichtig. Unsere Körpertemperatur sinkt abends ab und ein kühler Raum unterstützt uns dabei schneller und entspannter einzuschlafen.
Für Neurodermitiker hat es zusätzlich den Vorteil, dass die kühle Luft sich juckreizlindernd auswirkt.
Achte darauf, deine Heizung so einzustellen, dass die Schlafräume abends nicht zu warm sind (empfohlen werden 18 Grad) und lüfte nochmals bevor du abends schlafen gehst - am besten gleich die gesamte Wohnung oder Etage.
Mein Sohn liebt es sich in seinem Bett einzukuscheln und die frische, kühle Luft zu atmen. So schläft er einfach viel besser … und wenn dein Kind gut schläft, darfst du das ebenso ;-)
2. Bettwäsche
Ich wechsle Vincent’s Bettwäsche einmal pro Woche - wenn er einen Schub hat auch öfter. Warum ich das mache?
Neurodermitiker haben trockenere Haut, werden viel eingecremt und schwitzen natürlich genauso wie andere Menschen. Die Kinder verlieren dadurch jede Nacht unzählige Hautschuppen, überschüssige Creme und Schweiß werden brav ans Bettzeug abgegeben und können so wiederum für zusätzliche Hautirritationen sorgen.
Tipp: Wenn du deinem Kind die Bettwäsche aussuchen lässt, freut es sich schon darauf ins Bett zu kommen.
Vergiss nicht - Neue Bettwäsche bitte unbedingt vorher waschen.
Das Nachtgewand
3. Pyjama regelmäßig wechseln
Aus demselben Grund solltest du den Pyjama deines Kindes regelmäßig wechseln. Ich lasse gerne Vincent selbst entscheiden, ob er die Pyjamahose nochmal anziehen möchte. Während einer seiner Neurodermitis-Schübe wechselt er jeden Tag in einen frischen Pyjama.
Die richtige Pyjamahose
Mein Sohn hasste die oft großen, schlabbrigen Pyjamas, die sich gerne um seine eingecremten Kniekehlen wutzelten und sich verdrehten oder hinaufrutschten. Durch seine Neurodermitis begann ich für ihn eine Pyjamahose zu entwickeln:
- die beim Bund angenehm sitzt,
- aus natürlichen Materialien besteht, die sich gut auf der Haut anfühlen und
- einem ausgeklügeltem Schnitt der jede Bewegung mitmacht ohne ins rutschen zu kommen.
Aus dieser „Notlösung“ ist mittlerweile ein kleiner, feiner Onlineshop geworden, weil es nicht nur für Allergiker und Neurodermitiker wichtig ist, in welcher Kleidung wir abends schlafen gehen. Neugierig?
Du möchtest mehr tun?
Nachfolgend noch weitere Tipps um das Zimmer deines Kindes in einen wahren Wohlfühl(t)raum für genau dein Kind zu verwandeln.
Sinnvolle Investitionen, die euch lange Freude machen werden
Ich bin ein großer Fan von Bio-Naturfasern, sei es Baumwolle, Leinen oder Hanf. Gerade für Neurodermitiker und Allergiker sollte man auf Tierhaarprodukte, von Schafen, Ziegen und Kamele in Decken, Pölster und Matratzen verzichten. Die Gefahr einer Allergie oder das dein Kind eine entwickelt ist es meines Erachtens nicht wert, das Risiko einzugehen.
4. Decke und Polster
Naturfaser Bettdecken und Pölster zeichnen sich durch ihre tolle Atmungsaktivität und ihr perfektes Feuchtigkeitsmanagement aus. Vergesst nicht darauf, dass die Bettware 60 Grad waschbar ist.
Unser Sohn liebt eine warme, aber leichte Decke. Hier gilt wie bei der Kleidung BIO Naturfasern, wie Baumwolle, Hanf, Leinen zu bevorzugen. Am besten lässt du dein Kind aussuchen, was sich gut auf seiner Haut anfühlt.
5. Die Matratze
Die Matratze ist für mich das Herz jedes Bettes. Eine richtig gute Matratze aus Naturmaterialien ist eine tolle Investition in einen gesunden und erholsamen Schlaf.
Die Lebensdauer einer Matratze liegt bei 8-10 Jahren. Bei Kindern empfiehlt sich eine kürzere Verwendung, da gerade wenn sie noch klein sind, doch so einiges daneben geht.
Bitte gönnt euren Kindern neue Matratzen, denn in alten Matratzen hausen nicht nur Hausstaubmilben (später mehr dazu) sondern auch Keime, Bakterien und Pilze…
An dieser Stelle möchte ich dir die Firma Obermühle aus dem Waldviertel empfehlen. Hier gibt es tolle Matratzen, die vom Firmenchef auch gerne an deine persönlichen Vorlieben angepasst werden. Bio. Made in Austria. Langlebig.
Schaut vorbei: www.obermuehle.at*
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6. Das Bett
Bei der Bettauswahl ist weniger mehr.
Natürlichkeit, keine Chemie und Plastik - nichts was die Raumluft beeinträchtigt und eventuell allergische Reaktionen auslöst…
Massivholzbetten sind natürlich, riechen traumhaft und verbessern so die Raumluft und halten ewig.
Tipp: Massivholzbetten findest du auch relativ günstig gebraucht.
Mein Mann und ich haben uns vor knapp 10 Jahren für ein Zirbenbett entschieden und lieben es sehr. Als Vincent dann vor ein paar Jahren ein neues Bett brauchte, wollte er auch unbedingt eines. Das bekam er dann auch zu seinem 12. Geburtstag. Da er viel Platz beim Schlafen einnimmt, haben wir uns gleich für die 140cm breite Variante entschieden. Nun kann er kreuz und quer schlafen wie er will.
Warum Zirbe?
Uns gefällt die auffällige Maserung des Holzes und der harzige Geruch im Schlafzimmer. Aber die Zirbe kann noch mehr - laut einer Studie des Joanneum Research fördern die ätherischen Öle im Harz einen gesunden und besonders tiefen Schlaf. Die Herzfrequenz ist niedriger. Die Zirbe wirkt antibakteriell, reduziert Stress und wirkt sich positiv auf dein Nervensystem aus.
Was will man mehr?
7. Hausstaubmilbe - Allergiker und Neurodermitiker aufgepasst!
Kein Bett ohne (Hausstaubmilben)
Hausstaubmilben (gehören zu den Spinnentieren) sind mikroskopische kleine Lebewesen, die vorzugsweise im Warmen und Feuchten leben und sich von menschlichen Hautschuppen ernähren. Weshalb man sie vorwiegend in unseren Betten findet.
Grundsätzlich kein Problem, sie übertragen keine Krankheiten, beißen nicht und sorgen auch nicht für schlechte Träume. Aber ihr Kot… ist auf Platz Zwei im Auslösen von Allergien. Also auf alle Fälle ein Thema, um das du dich kümmern solltest.
Aber keine Panik!
Dieses Thema hat uns ebenfalls eine Zeitlang intensivst beschäftigt, da wir jeden möglichen Grund einer Hautreizung ausschließen wollten.
Wir kauften damals einen milbendichten Überzug für die Matratze und hatten diesen mehrere Jahre in Verwendung.
Wichtig ist hier auf die Qualität zu achten. Der Zipp ist oft eine Schwachstelle, weshalb viele Überzüge bei Tests durchfallen. Ein anderer Grund ist auch, dass sie chemisch so stark vorbehandelt sind, dass sie die Milben und andere Kleinorganismen zwar töten, sie beseitigen aber weder den Kot der Milbe, der die Hausstaubmilbenallergie auslöst noch kann man die Risiken für den schlafenden Allergiker wirklich abschätzen. Falls ihr euch einen Milbenschutz überlegt - lasst Euch vom Fachhandel gut beraten!
Vor allem ist ein Milbenschutz für die Matratze nicht als alleinige Maßnahme geeignet.
Tipp: Wir haben einen milbendichten Reiseschlafsack, den ich gerne für Vincent auf Reisen bei Übernachtungen in fremden Betten mitnehme.
Was wir regelmäßig tun:
seine Matratze absaugen und alle 2-3 Monaten wenden.
sein Bett ist unten offen, damit die Luft gut zirkulieren kann.
seine Decke und seinen Polster spätestens alle 3 Monaten mit 60° waschen.
seine Kuscheltiere bzw. alles was man nicht mit 60° waschen kann mind. alle 3 Monate für mind. 12 Stunden bei -12° einfrieren.
seine Raumtemperatur liegt zwischen 19 und 21°, je kühler desto besser.
regelmäßig lüften um eine Luftfeuchtigkeit von unter 50% zu erreichen.
keine Teppiche im Zimmer
seine Vorhänge werden regelmäßig eingefroren und gewaschen.
Dadurch reduzierst du die Belastung durch den Hausstaubmilbenkot deutlich. Milben mögen es nämlich nicht wenn es zu kalt und zu trocken ist.
Gestaltet das Zimmer nach euren Vorstellungen und finanziellen Mitteln - es muss nicht das neueste, angesagtesten und teuerste sein - es soll so wenig wie möglich belastet sein. Weniger ist mehr, denn das Einzige, das dein Kind wirklich braucht, bist du!
Und vergesst nicht - habt Spaß beim Umgestalten des Zimmers eures Sprösslings und lasst soviel wie möglich gleich euer Kind entscheiden, denn es ist sein/Ihr Zimmer in dem er/sie sich wohlfühlen soll und dann auch wird. Und wenn wir ihnen schon kleine Entscheidungen zutrauen, wird es dann ebenso mit den großen Entscheidungen ganz von selbst klappen.
Herzlichst,
Karin
P.S.: Kennst du schon unsere tollen pajama-day Pyjamahosen? Nein? Dann hier entlang:
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